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Weiter denken

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Warum (rechtliche) Probleme erkennen und lösen nicht genug ist

Ich war über Neujahr zwei Wochen segeln. In der Karibik. Und bin wieder gesund und negativ getestet zurück.

Was ich in diesen zwei Wochen Abstand für meinen Beruf als Anwalt – unter anderem – mitgenommen habe:

Das Recht in Zeiten der Pandemie ist negativ besetzt. Noch negativer als sonst. Weil es die Freiheit der Rechtsunterworfenen – mitunter erheblich – beschränkt. Selbst die eingeräumten Vergünstigungen sind erst nach einem Berg von Bürokratie zu erlangen.

Und es schafft Unsicherheit – aus mehreren Gründen. Einerseits, weil es sich schnell und laufend ändert. Und andererseits, weil es selbst für Juristen kaum mehr zu greifen ist. Aufgrund der Menge neuer Rechtsnormen, systematisch verwirrend und legistisch von zweifelhafter Qualität.

Das schafft – zusammen mit den antrainierten Ängsten, Sorgen und auch Zorn – einen erheblichen Widerwillen dagegen, sich mit rechtlichen Dingen zu befassen. Und dabei kommt bekanntlich wenig Gutes heraus.

Der schlechte Anwalt berät nun seinen Klienten richtig über die Rechtslage; darüber, was jetzt alles nicht möglich ist und was dem Klienten drohen kann.

Der gute Anwalt berät seinen Klienten richtig über die Rechtslage; darüber, wie er die Beschränkungen und Pflichten einhält und auf die Rechtslage richtig reagiert.

Der bessere Anwalt hört seinem Klienten gut zu und berät seinen Klienten dann richtig über die Rechtslage; darüber, wie er die ihm offenen Freiheiten nützt und diese in seinem Sinne nützt.

Probleme aufzeigen und Probleme lösen war bisher die Aufgabe und wird sie auch bleiben; aber die wertvollen Resultate liegen jenseits des Problems.